Bergtour Schesaplana 2.965m |
Datum: | 08.08.2023 |
Region: | Nenzinger Himmel - Rätikon |
Höhenmeter: | 1.750m |
Tourengänger: | Gerhard, Michael und Martin |
Routenbeschreibung: | Vom Nenzinger Himmel Richtung Hirschsee und über den Spusasteig zur Oberzalimscharte. Von dort ein Stück weiter über den Straußsteig und dann abzweigend über den Verbindungsweg zum Leibersteig. Über diesen hinauf zur Mannheimer Hütte und weiter über den Brandner Gletscher zur Schesaplana. Abstieg über Totalphütte zum Lünersee und über den Bösen Tritt hinab zur Talstation der Lünerseebahn |
Nach langer Anfahrt durch die wild-romantische Schlucht des Gamperdonatals erreichen wir dank Martins Fahrkünsten
nach abenteuerlicher Auffahrt wohlbehalten den Nenzinger Himmel.
Die mautpflichtige Zufahrt ist nur für Hüttenbesitzer und in der schneefreien Zeit mit dem Auto oder dem Wanderbus möglich
Am Ende des Tals befindet sich die Alp- und Feriensiedlung mit ihren knapp 200 Hütten
Vom Himmel starten zahlreiche himmlische Touren ins wunderschöne Rätikon
Eigentliches Ziel der heutigen Tour war der Panüeler Kopf, welcher mit 3,5h angeschrieben ist
Durch dichten Latschenbestand führt der Weg anfänglich an den Fuße des Panueler Schrofens
Das klare und frische Bergquellwasser des Hirschsee laden zu einer erfrischenden Pause ein
Für uns ging es jedoch zuerst an die "Arbeit"
Erstmals begleitet uns Martin mit auf einer Bergtour,
welcher im Nenzinger Himmel zahlreiche Sommerurlaube verbrachte
Über den Spusagang, welcher sich durch leichte Felspassagen nach oben schlängelt,
marschieren wir hinauf zur Oberzalimscharte
Oben angelangt genießen wir kurz die wärmenden Sonnenstrahlen...
...und die schöne Aussicht hinab zur Oberzalimhütte
Vom Joch folgen wir dem Straußsteig, welcher als der erste alpine, versicherte Steig der Ostalpen gilt
Der Straußsteig wurde 1890 angelegt und im Jahr 2008 vollständig saniert.
Dabei helfen Drahtseile und zwei Leitern über schwierige Stellen hinweg
Diese schöne Pflanzenart trägt den unvorteilhaften Namen: Fetthennen-Steinbrech
Die geplante Begehung des Straußsteiges zum Panüeler mussten wir jedoch aufgrund der Schneelage bald abbrechen
Plan B hatte es dann auch in sich, denn der Verbindungsweg vom Straußen- zum Leibersteig
erlaubte heute auch keinen Rutscher
Nachdem wir dieses Teilstück gut hinter uns gebracht hatten, erfolgte der Einstieg in den Leibersteig
Es kann losgehen.
Ein guter Tritt und ausreichende Bergerfahrung ist bei diesen Verhältnissen zwingend erforderlich
Eine bereits von der Hüttenwirtin der Mannheimer Hütte gelegte Spur erleichterte den Aufstieg
Schöne Aussicht über das Zalimtal mit dem Mottakopf im Vordergrund
Letzte Meter im Leibersteig, welcher bereits vor über 100 Jahren
als Schmugglerpfad zwischen Österreich und der Schweiz diente
Frostinette Michael macht es sich in windgeschützer Stellung gemütlich
Vom Ausstieg reicht der Blick bis zum Bodensee.
Im Vordergrund der Blankuskopf und die Windeggerspitze, dahinter der Fundelkopf
Weiter gehts zur Mannheimer Hütte mit ihrem Hausberg, die Schesaplana, welche wir einstimmig zum alternativem Gipfelziel wählten
Die Mannheimer Hütte wurde 1905 für die Sektion des DAV Straßburg errichtet und später mehrere Male umgebaut sowie erweitert
Von der Hütte gehts über den heute gut begehbaren Brandner Gletscher hinüber zur Schesaplana, dem höchsten Berg des Rätikon
Irgendetwas scheint Michi hoch oben am Himmel entdeckt zu haben
Laut seinen unverifizierten Aussagen handelt es sich um einen jungen Adler,
welcher am weßen Federkleid gut erkennbar ist
Auf uns scheinte er es zum Glück nicht abgesehen zu haben und wir konnten uns wieder unserem Bergziel widmen
Ein langezogener, aussichtsreicher Weg führt über die Schafköpfe zur Schesaplana.
Deren Name wird zurückgeführt auf das alträtoromanische «sassa plauna» ebener Fels
Zoom hinüber zur Mannheimer Hütte
Schlussanstieg auf den Gipfel der Schesaplana
Nach langem, zur Sommerzeit ungewöhnlich mühsamen Schneegestapfe
haben wir unser würdiges Ersatzziel erreicht
Toller Blick hinab zum Lünersee, über welchen der Abstieg erfolgt
Südlich zeigt sich die Regitzerspitz und das hintere Rheintal
Abstieg Richtung Totalphütte
Auch südseitig hält sich noch überraschend gut der Schnee
Wunderbares Panorama
Letzte Meter zur Totalphütte, welche hier schwach erkennbar auf einem kleinen Plateau liegt
Im schneereichen Jänner 2019 wurde die bisher als lawinensicher geltende Totalphütte
durch eine Staublawine schwer beschädigt. Diese brach am Zirmenkopf los, durchquerte die Senke westlich des Totalpsees
und arbeitete sich über ca. 50 Höhenmeter den Gegenhang, auf dem die Hütte steht, hinauf. Ein Teil der Hütte wurde dadurch völlig zertrümmert
Von der Hütte marschierten wird hinab zum Lünersee und nachdem die Bahn nicht mehr fuhr, durften wir dann auch noch den Bösen Tritt hinunter stapfen
Vielen Dank an den Bruder von Michael fürs Abholen bei der Talstation der Lünerseebahn und Martin für die Fahrt in den Nenzinger Himmel